Ein jeder Hund benötigt
regelmäßige Fellpflege und Körperpflege, es sei denn er wäre ein Wolf geblieben und
hätte den Menschen nie kennen gelernt. Zu mindest kennen Wölfe kein trimmen, pflegen,
kämmen, scheren, baden und waschen und leben dennoch. Mit einem kleinen Unterschied,
Wölfe betreiben schon etwas gegenseitige Fellpflege, jedoch ist diese in etwa genauso
ausgiebig wie eine Katzenwäsche und dient mehr sozialen Kontakten. Doch bleiben wir beim
Hund. Es ist der Mensch, der einen Hund als treusten Freund gern um sich hat und mit den
gleichen Reinheitsidealen versucht in seinem häuslichen Umfeld zu integrieren. Dem Hund
stört sein eigener markanter Geruch kaum, auch nicht die paar Haare, die er da zuweilen
im Wohnbereich abstreift. Stören tun diese Dinge nur dem Menschen, der mit seinem Hunde
unter einem Dach leben möchte. Sicherlich, Hygiene und Pflegen ist wichtig, doch diese
übertriebene Hygiene, zu der ein Großteil der Menschen seit der Zeit neigt, seit dem
eine Dusche und Bad zu einer neuzeitlichen Wohnung gehören, führte auch zu einer Zunahme
an Allergien. Bei einigen Hundehaltern führte es dazu, dass diese "Leittiere"
ihren Hund nicht einmal mehr gestatten möchten, sein Revier mit Duftmarken abzustecken
oder das natürliche Verhalten des Buddelns mit allen Mitteln unterdrückt wird.
Ganz so pauschal kann man
die Fellpflege jedoch wiederum auch nicht betrachten. Es tut auch keinen Hund gut, wenn er
mit Zecken, Läusen und Flöhen in einem verfilzten Fell durch die Gegend läuft. Eine
vorübergehende Erleichterung bedeutet es sicherlich für einen geliebten Vierbeiner, wenn
das Herrchen oder Frauchen einen mit Parasiten befallenen Hund ab und an mal am
nächstgelegenen Gewässer einen Stock aus dem Wasser holen lässt. Doch es wäre ein
Irrtum zu glauben, alle Flöhe, Zecken und Läuse würden so auf natürliche Art und Weise
ersaufen. Ganz so einfach lassen sich Hunde nun doch nicht pflegen. Hier hilft fortan nur
noch intensive Fellpflege einschließlich chemischer Mittel nach dem ersten Befall. Zecken
werden jedoch mit entsprechender Vorsicht manuell mit der Hand entfernt. Wohlgemerkt per
Hand, jedoch nicht mit den Fingern, da sonst die Zecke leicht gequetscht und
Krankheitserreger ins Blut des Hundes gelangen könnten. Richtiger ist eine Pinzette so
dicht wie möglich über der Haut des Hundes anzusetzen und ganz langsam und behutsam zu
ziehen.
Ganz ohne regelmäßiger
Fellpflege und ohne Hunde pflegen geht es also kaum ab. Wie oft und wie intensiv diese
Fellpflege erfolgen sollte, dies hängt jedoch von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Erfreulich ist zumindest, dass dieses Trimmen von Hunden nur bei den wenigsten Arten
erforderlich ist und dann auch nur in größeren Zeitabständen. So zum Beispiel vor
Wettbewerben von Hundehaltern und Züchtern, um das Ego der Besitzer zu befriedigen.
Allerdings gibt es auch einige Hunderassen, deren Fell nur noch bedingt ohne jegliches
Trimmen auskommt und hier eine intensivere Fellpflege einfach erforderlich ist.
Noch eine Bemerkung zum oft
gehörten Ausspruch Hunde trimmen. Sicherlich, Hunde können getrimmt werden, womit oftmal
nur ein fachgerechtes Frisieren gemeint ist. Wer sich nun irgendwo angelesen hat, dass man
dazu lose in der Haut sitzende Haare auszupfen sollte, der könnte bei ungenügender
Sachkenntnis dem Hund mehr Schmerzen zufügen, als das dieser sich über die unfreiwillige
Prozedur freuen würde. Hunde mit Drahthaar und Rauhhaar ausgenommen gilt eigentlich, lose
im Fell befindliche und noch in der Haut sitzende Haare werden in der Regel bereits beim
regelmäßigen striegeln, kämmen und bürsten entfernt. Haare, die sich zu diesem
Zeitpunkt der Fellpflege noch nicht aus der Haut gelöst haben, jedoch auch nicht mehr
festsitzen, diese werden halt Tage später beim nächsten striegeln und kämmen entfernt.
Woher kommt nun diese übertriebene Form von Hunde trimmen und Hunde pflegen?
Nun, auch Frauen zupfen
sich die Augenbraunen und dieses jedweder Vernunft zu wider. Augenbraunen haben die
natürliche Funktion sommerlichen Schweiß, der sich auf der Stirn bildet zu bremsen,
damit dieser nicht in die Augen rinnt. Genauso unsinnig wie das Zupfen von Augenbraunen
ist das übertriebene trimmen von Hunden. Beides geschieht nur zu dem einzigen Zweck
vermeintliche Schönheitsideale zu befriedigen und das Ego von Herrchen oder Frauchen zu
befriedigen. Dem Hunde tut diese Art des Trimmen und Pflegen eigentlich keinen direkten
Vorteil einbringen und ist zuweilen eher eine Groteske von falsch verstandener Tierliebe.
Sicherlich werden diese
Zeilen nicht nur auf Anerkennung stoßen, wer seine Meinung diesbezüglich kundtun
möchte, denjenigen möchte ich bitten vom Versand von E-Mails abzusehen, dafür steht
hingegen das Forum offen.
Auf der folgenden Seite
folgen noch einige Hinweise und Tipps zum Thema Hunde pflegen und Hunde trimmen,
ausgerichtet auf die jeweiligen Haartypen wie bei stockhaarigen und langhaarigen
Hunderassen.
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Hundpflege
Jeder Hund benötigt regelmäßige Körperpflege
Sie dient nicht nur der Hygiene und Schönheit, sondern der Gesundheitsvorsorge und hat große soziale Bedeutung. Sie festigt die soziale Bindung zwischen Hund und Mensch .
Hundepflege ist eine Frage der Regelmäßigkeit. Ein gut gepflegter Hund wird Ihnen relativ wenig Aufwand verursachen.
Anders sieht es dagegen aus, wenn erste Probleme schon entstanden sind. Filzplatten bilden sich schnell, wenn langhaarige Hunde nicht regelmäßig gekämmt werden. Es ist sehr mühsam, sie wieder zu entfernen. Krallen können schmerzhaft einwachsen, sofern man sie nicht beachtet. Dann muss sogar der Tierarzt kommen. Ihr Hund erleidet Schmerzen.
Die Augenpflege
Bei den meisten Hunderassen besteht die Augenpflege in einem Auswischen der Augenwinkel am Morgen. Dazu nutzen Sie am besten ein nicht fusselndes Tuch, welches Sie vorher mit etwas lauwarmem Wasser befeuchten.
Die Ohrenpflege
Bei langhaarigen, hängeohrigen Hunden zupft man das aus dem Ohrinnern herauswachsende Haar aus. Hier ist Ohrenpflege groß geschrieben, um schmerzhafte Entzündungen zu vermeiden.
Alle Hundeohren müssen ein- bis zweimal wöchentlich überprüft werden. Schmutz entfernt man mit einem Ohrenreinigungsmittel. Gehen Sie vorsichtig nur so weit ins Ohr, wie Sie mit dem Wattebausch und dem Finger gelangen können.
Riecht der Hund aus den Ohren, hält er den Kopf schief, kratzt sich oder schüttelt den Kopf, gehen Sie zum Tierarzt.
Sie benötigen zur Pflege einen stabilen Kamm, mit mittlerem oder weitem Zinkenabstand, einen Terrierstriegel, eine Drahtbürste mit gebogenen Borsten, Gummifingerlinge aus der Apotheke, eine gebogene Pfotenschere, evt. eine Effilierschere und eine Naturhaarbürste.
Bedarfsweise kann auch ein Entfilzer und ein passendes Trimmmesser gute Dienste leisten.
Bürsten und striegeln Sie Ihren Hund mehrmals wöchentlich gründlich durch. Normalerweise macht man das in Wuchsrichtung des Fells, aber auch ein Bürsten gegen den Strich, vor allem beim Beinhaar, kann für viel lockeres Volumen sorgen. Dabei müssen Sie nur darauf achten, dass extrem harte Haare nicht abbrechen. Zupfen Sie dabei überständiges, abgestorbenes Haar gleich mit den Fingern aus. So kann es keinen Juckreiz verursachen und neues Haar wächst ständig nach. Das macht sich spätestens beim nächsten Trimming bezahlt, denn so gepflegte Rauhaarige werden nach dem Trimmen nie ganz kahl in ihrer Unterwolle dastehen. Zum Abschluss bürsten Sie mit einer weichen Naturhaarbürste über, um aufgekämmten Staub und Schuppen zu entfernen.
Riesenschnauzer, hier noch ein Vertreter mit kupierten Ohren, bringt man mit Hilfe von Trimmmessern, Fingern und Schermaschine in die gewünschte Haarform.
Bei vielen Rassen sind die Beinhaare etwas länger und weicher. Sie neigen eher zum Verfilzen als das härteste Haar. Kämmen Sie deshalb das Fell am Bauch, den Beinen, der Vorbrust, den Achselhöhlen und im Genitalbereich besonders sorgfältig. So lassen sich unerwünschte Verfilzungen von vornherein vermeiden. Um den Genitalbereich können die Haare mittels einer normalen Haarschere oder Effilierschere ohnehin kürzer gehalten werden, um die natürliche Verschmutzung dort etwas zu begrenzen.
Achten Sie darauf, dass das Haar zwischen den Zehenballen nicht zu stark wuchert. Dann muss es mit der Pfotenschere eingekürzt werden. Dort setzt sich nämlich mit Vorliebe Schmutz und im Winter auch Eis ab. Beides stört Ihren Hund beim Laufen und kann zu Entzündungen der Zehenzwischenräume führen.
Der Bart von Rauhaarigen wird je nach Standard oft etwas länger belassen und soll einen üppigen Eindruck machen. Es ist klar, dass sich darin häufig Futterreste festsetzen, die man am besten mit Wasser auswäscht. Zuviel Kämmen würde die Haarpracht allmählich ausdünnen.
Rauhaarige und drahthaarige Rassen werden alle in bestimmten Zeitabständen getrimmt. Das macht sie relativ pflegeleicht, denn getrimmtes Haar kann nicht mehr in der Wohnung umherfliegen. Außerdem setzt sich an dem harten Haar kaum Schmutz ab. Wenn, dann ist er ohne Probleme nach dem Trocknen auszubürsten. Nur bei extremer Verschmutzung sollte man seinen Rauhaarigen baden. Wer es versucht hat wird beobachtet haben, dass die Haare dadurch weicher werden und stark aufbauschen. Also keinesfalls vor dem Trimming baden. Frisch gebadete Hunde trimmen sich wesentlich schlechter. Davon abgesehen besteht die Gefahr, dass man zu viel an den falschen Stellen trimmt, da dass bauschige Haar dem Tier völlig neue Formen verleiht. Bei „Matschwetter“ kann man sich mit einem kurzen Abbrausen der Beine begnügen. Das genügt um den Schmutz zu entfernen. Wenn man dabei nur klares Wasser verwendet, leidet auch die Haarstruktur nicht.
Wie oft das Trimmen nötig wird, hängt nicht nur von der Rasse ab. Auch innerhalb der gleichen Rasse gibt es unterschiedliche Haartypen und Wachstumsgeschwindigkeiten. Züchter dieser Rasse und Hundefriseure können Sie am besten beraten. Oft muss auch ausprobiert werden, welcher Zeitabstand sich am besten für den jeweiligen Hund eignet. Ausstellungshunde werden so getrimmt, wie es die Showsaison erfordert. Man benötigt gute Kenntnisse des Rassestandards, einen guten Blick für Hunde und viel Geschick, um das selbst zu bewerkstelligen. Für viele Laien ist es sicher angeraten, einen Hundefriseur mit dem Trimming zu betrauen.
Rassespecial:
Die Pflege des West- Highland- White- Terriers »
Unsere Rubrik "Rassespecial" befindet sich noch im Aufbau. Sie haben seit langem Erfahrung mit der Pflege einer rauhaarigen Rasse? Würden Sie Neulingen "Ihrer" Rasse gern mit einigen Tipps zur Pflege helfen? Hier ist die Gelegenheit: Schreiben Sie ein Rassespecial für Ihre Rasse. Kurze Nachricht an info@frisu.de zwecks Absprache genügt. Auch gute Rassefotos zum Artikel mit gepflegten rauhaarigen Hunden sind uns stets willkommen. Selbstverständlich werden Sie als Autor genannt, inklusive Link zu Ihrer Homepage.
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